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Wenn es um die Nutzbarmachung gefährdeter Tropenhölzer geht, braucht es eine innovative Umsetzung – gesagt getan.
Die Jungunternehmer des Empa- und ETH-Spin-offs Swiss Wood Solutions in Zürich wurden von Musikinstrumentenbauern kontaktiert, welche sich über den Mangel an hochwertigem Rohmaterial wie Ebenholz beklagten, welches zunehmend dem Washingtoner Artenschutzabkommen untersteht. „Wir kamen zum Schluss, dass sich ein neues Vorhaben konkret umsetzen lässt, wenn heimisches Holz verwendet wird“, so Oliver Kläusler (45), Co-Founder und CEO der Swiss Wood Solutions AG. Das Team besteht aus Holzexperten im Bereich Industrie, Forschung und Entwicklung und hat bei den Swiss Start-up Awards 2017 in der Kategorie „Newcomer“ den fünften Platz errungen. Echtes gefährdetes Tropenholz durch modifizierte und umweltfreundliche Schweizer Hölzer wie Ahorn zu ersetzen stellt allerdings eine Herausforderung dar und bedarf einer stetigen Entwicklung bezüglich Produkt und Verfahrenstechnik. Das Resultat nennt sich „Swiss Ebony“ und kann anstelle des echten Ebenholzes als Griffbrett, Saitenhalter beziehungsweise als Wirbel von Saiteninstrumenten sowie zur Herstellung von Billardstöcken eingesetzt werden. Die Entwicklung der Technologie wurde von der Gebert Rüf Stiftung in Basel, die Innovationen zum Nutzen der Schweizer Wirtschaft fördert, mit einem Betrag von 380.000 CHF unterstützt. Doch auch das Team selbst hat eigenes Kapital eingesetzt und unterstreicht dadurch sein persönliches Commitment. Vor Kurzem haben die Gründer, die eine kleine Produktionsanlage an der ETH Zürich benützen, eine Investorensuche gestartet. Oliver Kläusler: „Die ersten Produkte wurden bereits verkauft und positiv beurteilt. Unser Ziel besteht darin, ein mittelständisches Unternehmen aufzubauen, doch hierfür ist auch ein Standbein in Nordamerika notwendig; zudem eine sichtbare Präsenz in Asien.“
Autor: Nathalie Zeindler