Rfrnz

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Von wegen verstaubtes Genre: Mittels des auf Künstlicher Intelligenz basierenden Rechtstools „rfrnz“ soll der Markt erobert und Anwälten die Arbeit erleichtert werden.

Ursprünglich haben sich die Gründungskollegen Sven von Alemann und Ahmed Sayed während ihres MBA an der Technischen Universität München (TUM) kennen gelernt. Von Alemann war seinerzeit noch als Senior Legal Counsel bei SAP tätig, unter anderem wälzte er Verträge – „bearbeitet“, wie er sagt. Bereits damals keimte die Erkenntnis, dass die Vertragsbearbeitung als Prozess besser gestaltet werden könnte. „Viele Verträge sind sehr kompliziert geschrieben und auch absichtlich komplex gestaltet, weil es nicht immer im eigenen Interesse ist, Verträge für den anderen übersichtlich zu gestalten.“ Im Frühjahr 2016 traf von Alemann auf den Data Scientist Adriaan Schakel und diskutierte mit ihm die Möglichkeiten von Machine Learning. „In der Diskussion kamen wir drauf, dass die Vertragsanalyse geradezu prädestiniert für die Anwendung von Machine Learning war.“ Inzwischen verbrachten die drei „rfrnz“-Gründer ein halbes Jahr am LMU Entrepreneurship Center und verfeinerten ihren Prototyp im XPRENEURS-Programm der TUM – der Prototyp ist entwickelt, der Proof of Concept erbracht. „Nun geht es um die ersten Kunden und Aufstockung der Manpower“, sagt von Alemann. Sprich: um die erste Finanzierungsrunde, die man anstrebt, in den nächsten drei bis vier Monaten hinzukriegen, so der Gründer weiter. Nun, was aber kann „rfrnz“? Grundsätzlich sollen im Rahmen einer Vertragsanalyse juristische Stolperfallen, Unklarheiten festgestellt werden. „rfrnz“ soll also künftig nicht nur den Inhalt von Verträgen verstehen und dem Anwender alle relevanten Informationen extrahieren können, sondern auch eine Risikobewertung vornehmen. „Wir können dem Nutzer dann kommunizieren, ob ein Vertrag risikoreich oder das Risiko überschaubar ist“, so von Alemann. Künstliche Intelligenz kommt bei der Analyse der Verträge ins Spiel: „Das Schöne an dem System ist, dass es ohne Verschlagwortung versteht, mit welchem Vertrag es zu tun hat, und diesen dann auch entsprechend analysiert und strukturiert. In fünf Jahren wird es das Vertragsanalysetool schlechthin sein“, ist von Alemann überzeugt. Die KI sei am Rechtsmarkt nicht aufzuhalten, sagt er.

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