„Wir etablieren eine Plattform-Technologie, die es erlaubt Grippeviren als Vektoren für Impfstoffe gegen verschiedene Erkrankungen zu verwenden“, sagt Michael Bergmann, Mitgründer von Vacthera. Seit Jahren forscht er im chirurgischen Forschungslabor der Medizinischen Universität Wien an der Verwendung von Influenza-Viren in der Tumortherapie – sein eigener Background kommt ihm also auch bei seiner unternehmerischen Tätigkeit zugute. Anfang 2016 gründete er gemeinsam mit Andrej Egorov – der ebenfalls Erfahrung in der Forschung von Grippeimpfstoffen hat - Vacthera; mittlerweile übernehmen den wirtschaftlichen Part Martin Götting und Christian Kittel. Bei Vacthera werden zweierlei medizinische Produkte entwickelt: Eine universale Grippeimpfung, die nicht jährlich neu produziert werden muss (das heißt, das Impfintervall könnte auf drei bis fünf Jahre ausgedehnt werden – und somit nicht wie bei gewöhnlichen Impfstoffen jährlich). Und ein onkolytisches Grippevirus (eine Immuntherapie gegen bösartige Tumore, Anm.). Zu kaufen gibt es den Impfstoff noch nicht. Der wissenschaftliche Proof of Concept wurde aber bereits erbracht; derzeit gehe es laut Bergmann darum, die Produkte in einer klinischen Phase mittels Studien am Menschen zu testen. Für die Durchführung der Studien benötigt Vacthera jedoch zunächst einmal Kapital von Investoren. „Hier wird sich zeigen, ob die vielversprechenden Daten, die bisher generiert wurden, auch am Menschen anwendbar sind“, so Bergmann. Das Austria Wirtschaftsservice (aws) hat das Unternehmen beim „Best of Biotech“-Bewerb 2017 als eine der drei innovativsten Life Sciences-Geschäftsideen ausgezeichnet. Den ersten Markt-Schwerpunkt sollen in Zukunft die Europäische Union und die USA bilden.